Ungeplante Weltreise mit Meilen – und viel Drama!
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Anfang Mai 2024 startete etwas, was zunächst nur ein Meilen-Flug nach Kanada war – und plötzlich wurde es zu einer Weltreise, ohne das je im Sinn gehabt zu haben.
Das Ganze wurde mit Meilen gebucht – und ist zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Überblicks noch nicht abgeschlossen – wie es am Schluss wieder nach Deutschland geht, ist also noch komplett offen.
Hier die Flüge und Reiseabschnitte:
Düsseldorf-München
München Senator und Business Lounge
United Polaris Lounge Chicago
Die Business Lounges von Hongkong
Hongkong-Phuket – Cathay Pacific A330 Economy Class
Eigentlich wollte ich einfach nur meine Verwandtschaft in Thailand besuchen, die dort seit 40 Jahren lebt. Aber Anfang Mai startete Lufthansa mit dem ersten Airbus A350 mit Allegris-Kabine nach Kanada. Grund für TravelSingFly beim Erstflug von Lufthansas ganz besonderer, neuer Kabine von München nach Toronto dabei zu sein. - Und dann irgendwie von dort aus nach Thailand zu kommen...
Drama 1: Ein kleiner Zubringer
Die Reise startete sehr hektisch in Köln: mit einem stornierten Zubringer-Flug von Düsseldorf!
Der einzige Mal in Wochen, dass genau dieser Flug unregelmäßig war. Beim Aufwachen in meiner Kölner Wohnung sah ich die Storno-Nachricht auf dem Handy!
Ich war tatsächlich 3 Minuten später vom Bett angezogen und mit Gepäck auf der Straße und bin zum Zug zum Düsseldorfer Flughafen gerannt, um den Flug vor meinem stornierten Flug zu bekommen.
Im Zug dann: Lufthansa hatte mich automatisch auf den nachfolgenden Flug umgebucht und dazu noch angeboten, mit der alten LH B747 ab Frankfurt nach Toronto zu fliegen. Drama!
Der einzige Grund für den Flug war, in der neuen Allegris zu sitzen, um darüber berichten zu können. Ein späterer Flug nach München hätte den Anschluss aufs Spiel gesetzt. Erst hieß es im Telefonat, der frühere Flug sei voll. Nach langen Diskussionen war dann aber doch plötzlich ein Platz frei, aber ich musste 50 Euro Umbuchungsgebühr zahlen – was ich bis heute nicht in Ordnung finde, zumal die Stornierung durch Lufthansa erfolgte und ich der Umbuchung nicht zugestimmt hatte.
In München gab es dann entsprechend viel Zeit zum Durchschnaufen in der Senator Lounge – und auch die Business Lounge wurde angeschaut.
Lufthansas neue Allegris Business Class war ein echtes Erlebnis. Großteils positive, aber auch mit klaren Mängeln. Auf jeden Fall für mich einer der bersondersten Flüge der letzten Zeit.
Danach ging es für ein paar Tage touristisch nach Montreal und Quebec – wenn man schon mal in der Ecke ist. Die Zugfahrt zwischen Toronto mit voller Bar und Dinner war übrigens ziemlich gut.
Schöne Überraschung: Zugfahrt mit ViaRail in deren "Business Class" mit vollem Service von Toronto nach Montreal
So schön, so gut. Ich wollte ja aber eigentlich nach Thailand – was von Kanada aus fast schon auf der anderen Seite der Welt ist. Ich wollte es mit einem Flug in einer Airline verbinden, die ich schon lange für TravelSingFly probieren möchte: ANA, und hier die besondere Business-Kabine „The Room“, die ANA nach San Francisco, Chicago und New York einsetzt. Schwierigkeit hier: die Verfügbarkeit! Gut 20 Stunden habe ich mit Recherche zu Flügen und ihrer Verfügbarkeit zwischen Nordamerika und Asien verbracht – ANA gab ich etwa 10 Tage vor Abflug ihre Business-Sitze frei, wenn was verfügbar war. Und nach ziemlichem Zittern wurde tatsächlich am Tag vor meinem Allegris-Flug etwas frei: ANA von Chicago nach Tokyo.
Ziel war: Mit möglichst wenigen Meilen möglichst weit kommen!
Und das wurde erreicht: 71000 Meilen von Miles&More für die riesige Strecke Montreal-Chicago-Tokyo-Hongkong, insgesamt 14255km, vom Nordosten Nordamerikas bis nach Südchina, bereits sehr nah an Thailand.
Drama 2: Nochmal ein kleiner Zubringer!
Wie auch beim Allegris-Flug mit meinem Zubringer-Drama aus Düsseldorf ging dem großen Flug über den Pazifik ebenfalls ein kleiner Zubringer voraus. Und auch hier hatte ich geprüft, wie oft die Flugnummer zuletzt Verspätungen hatte (keine in den letzten Wochen).
Diesmal war es nicht eine Stornierung durch die Airline, sondern eine Tornado-Warnung in Chicago, die aus dem kleinen Hüpfer ein Drama machte: Bei der stark verspäteten Landung konnte ich tatsächlich meinen ANA-Flieger nach Tokyo-Narita beim Abheben zuschauen.
Was nun?
Die Airline hatte mich in der Folge automatisch auf Cathay Pacific direkt nach Hongkong gebucht. Wie beim Allegris-Flug war aber auch hier nicht das Ziel Grund der Reise, sondern das Flugzeug selbst – und das musste ANA sein.
Dank einer sehr verständnisvollen Dame am Transfer-Schalter, die beeindruckt von meiner Leidenschaft war und davon, dass ich nicht locker ließ, konnte ich nach einigen Verhandlungen auf einen späteren Flug nach Tokyo-Haneda statt Narita umgebucht werden, und von dort weiter nach Hongkong, wenn auch mit einer Übernachtung in Tokyo.
Der Flug mit ANA The Room war so toll wie erwartet!
Was dann folgte war dann das Gegenteil von Luxus: Tokyos Haneda Airport ist nachts zwar nicht geschlossen, die Lounges aber schon. Bis auf eine, in die man aber nicht hinein darf, wenn der Flug nicht vom gleichen Terminal startet... Es folgte tatsächlich eine Nacht auf der Bank ganz allein in einer riesigen Wartehalle.
Die ANA Lounge öffnete um 5h, und nach einer sehr verdienten Dusche ging es schließlich weiter in der regulären Business Class von ANA nach Hongkong.
Dort folgte nochmal eine Nacht, diesmal im Flughafenhotel, denn der ursprünglich gebuchte Weiterflug von Hongkong nach Phuket war ebenfalls nicht mehr zu erreichen.
Schließlich ging es im Cathay Pacific A330 in Economy weiter nach Phuket – nicht ohne vorher alle Business Lounges der Airline in Hongkong zu besuchen und für TravelSingFly zu testen. Trotz Economy-Ticket war dies und auch mein großes Gepäck Dank Status in der Oneworld-Allianz möglich.
Wie wird die Weltreise weitergehen? Ich weiß es selbst noch nicht. Es bleibt also spannend...