The Private Room: Singapore Airlines' Beste Lounge
TravelSingFly hat alle sieben Lounges von Singapore Airlines in Singapore Changi mit viel Zeit getestet. Der Fokus liegt wie immer auf Speisen und Getränke, Erholung und Erfrischung. In diesem Artikel geht es um die beste Lounge in Singapore und die exklusivste Lounge von Singapore Airlines: The Private Room.
Was ist der Unterschied zwischen First Class Lounge und Private Room? Was ist besonders am Singapore Airlines Private Room? Dürfen Gäste mit in die Lounges? Wie ist das Essen in der First Class Lounge in Singapore? Kann man in der Singapore First Class Lounge übernachten?
Es gibt viel zu sehen und zu beantworten.
The Private Room ist eine Lounge in der Lounge. Während es in Terminal 2 und 3 jeweils eine Gold Lounge, eine Business Lounge und eine First Class Lounge gibt, hat nur das Terminal 3 den Private Room. Der Eingang hierzu befindet sich innerhalb der Krisflyer First Class Lounge, und nur ein sehr kleiner Kreis erhält Zutritt:
Zugangsbestimmungen The Private Room:
- Passagiere der First Class und First Class Suites von Singapore Airlines (auch nach Ankunft!)
- No-Guest Policy
Während etwa in den First Class Lounges von Lufthansa, Swiss, Emirates oder Qatar Airways auch die höchsten Status-Flieger rein dürfen, bringt selbst der allerhöchste Status von Krisflyer hier nichts, wenn man nicht tatsächlich Singapore's First Class fliegt. Auch First-Class-Passagiere der Lufthansa erhalten keinen Zutritt, sondern sind in der regulären First Class Lounge willkommen.
Der Private Room ist ausschließlich Reisenden der First Class und Suites von Singapore Airlines vorbehalten – und auch Gäste dürfen nicht mitgenommen werden. Reist man also mit Gast, bleibt man einfach zusammen in der First Class Lounge.
Höchste Privatsphäre
Der Private Room ist durch diese sehr exklusive Zugangs-Policy automatisch sehr privat. Innerhalb der First Class Lounge geht es um die Ecke in den Private Room, in den man eskortiert wird. Ab da wird man vom gesamten Personal mit Namen angesprochen.
Privat im Sinne von klein und gemütlich ist er nicht, noch bietet er private Ecken zum Zurückziehen. Es ist im Grunde ein großer, eleganter Saal, mit zahlreichen Sitznischen mit großen Sesseln. Am Ende schließt sich direkt das Restaurant an, in dem a la carte gegessen wird, und da geht’s jetzt hin.
Weinauswahl und Speisen im Private Room
Das Einfache und Gute zuerst: Die Weinauswahl im Private Room ist im Gegensatz zur First Class Lounge tatsächlich auf First-Class-Niveau, mit guten bis sehr guten Weiß- und Rotweinen. Als Champagner gab es neben dem Rare Millesime 2007 auch Taittinger Comte de Champagne 2012, beides hochpreisige, ausgezeichnete und sehr verschiedene Champagner. Außerdem gibt es einen Barista-Service für den perfekten Kaffee danach.
Während es in der First Class Lounge nur ein Büffet zur Selbstbedienung gibt, bietet der Private Room ausschließlich Dining à la carte im Restaurant-Stil.
Menükarte des Private Room - einen Monat später war es wieder eine neue Karte
Beim Essen hatte ich zumindest beim ersten meiner zwei Besuche ein Erlebnis der anderen Art:
Über mehrere Stunden habe ich versucht, möglichst viel von der Karte zu essen (natürlich nur damit ich auch davon erzählen kann ;-) ) - und mehr als ein Gericht war sehr hochwertig bei den Zutaten, aber wirklich schlimm in der Zubereitung. Mehr als nur ein Hummer ist hier leider ganz sinnlos ums Leben gekommen...
Essen im Private Room: geräucherte Ente mit Salat, Hoffnungslos überwürzte Suppe mit Hummer, das Singapore Signature Dish: Saté (aber hier von Lamm, Rind und Huhn), absolutes No-Go: eine nicht durchgegarte Softshell Crab, wunderbar: Schweinebauch mit Onsen-Ei, sonderbar: Spaghetti mit Lachskavier und Hummer und trotzdem ganz ohne Geschmack!
Bei einem anderen Besuch einen Monat später schien die Welt wieder in Ordnung – oder der vormalige Koch entlassen oder auf Urlaub.
Lauter hervorragende Tropfen zu hohen Preisen - gratis kredenzt im Private Room von Singapore Airlines
(gratis wenn man das First-Class-Ticket nicht rechnet, das i.d.R. natürlich tausende Euro kostet)
Refresh & Relax im Private Room:
Wie in der First Class Lounge gibt es auch im Private Room 4 Nap Rooms: richtige Schlafzimmer mit Bett, Schreibtisch und Sessel. Der Name „Nap Room“ ist es also wirklich untertrieben. Zwei Stunden darf man das Zimmer für sich nutzen – sollte es keine Warteliste geben, kann man aber weiter drin bleiben.
Was wirklich toll ist: Der Private Room schließt um 2h offiziell für 3 Stunden. Aber man darf drin bleiben, wenn man am nächsten Morgen seinen Flug hat – und wenn es verfügbar ist, kann man dann auch die Nacht über in einem der Schlafzimmer übernachten. Wunderbar!
Und damit sind wir bei einem Thema, das nur inoffiziell gilt: Die Lounge ist offiziell von 2h bis 5h früh geschlossen. Ist man aber schon drin, kann man solange bleiben wie man möchte und sich während der Ruhezeit zwischen 2h und 5h auch an einem reduzierten Büffet der First-Class-Lounge bedienen, zu der man hin- und herwechseln kann wie man möchte.
Von Weltklasse sind die Duschbäder. Mehr als großzügig ist die Größe der eleganten Badezimmer aus Marmor und Glas. Auch die Duschen selber sind riesig. Die Produkte sind dabei Shampoo, Body Lotion und Eau de Toilette der exklusiven „Neroli“-Reihe von Lalique.
Sagenhaft luxuriös für eine Lounge: Die Duschbäder des Private Room
Abstrich bei so viel Luxus:
Die Gästeliste ist über den Tag so klein, dass man mit Namen angesprochen wird. Und dennoch:
Einen Begleit-Service zur Lounge und in den Flieger wie etwa bei der Lufthansa und bei Air France oder gar Abholung nach Ankunft an der Flugzeugtür wie etwa bei Air France La Premiere bietet Singapore Airlines' Private Room leider nicht an. Eigentlich schade, denn der Aufwand wäre nicht gigantisch – zumal hier wie bei Air France tatsächlich nur Gäste der First Class eskortiert werden müssten... Stattdessen geht man wie alle anderen Passigiere zum Flieger und stellt sich eben an (was auch okay ist, nur eben nicht so ausgefeilt wie es Air France und Lufthansa bieten)
Und was gibt’s sonst noch?
Es ist zwar kein Begleitservice, aber: Fliegt man ab Singapur, gibt es für Passagiere der Singapore First Class und Suites und mit dem höchsten Krisflyer-Status einen eigenem Eingang zum Flughafen mit eigener Rezeption.
Das Gepäck wird abgenommen, bequem sitzend erhält man den Boarding Pass und die Einladung in den Private Room, in den es geht – nachdem man die eigene, sehr ruhige Security hinter sich gelassen hat.
Nur in Changi: Singapore Airlines bietet Passagieren der First Class und Suites sowie Solitaire PPS Club Members einen separaten Eingang zum Flughafen mit exklusivem Check-In an.
Fazit
The Private Room ist die exklusivste Lounge von Singapore Airlines, einer der besten Airlines der Welt. Damit gehört der Private Room auch zu den besten Lounges der Welt. Und dennoch gibt es auf diesem hohen Niveau Mängel: Es gibt eine gewisse Art von Wartesaal-Atmosphäre, wenn auch sehr, sehr elegant im Art-Deco-Stil. Das Restaurant bietet Gerichte mit allerbesten Zutaten, allerdings war einiges nicht entsprechend hervorragend im Geschmack. Einen Escort-Service zum Flugzeug, wie es etwa Air France mit La Premiere bietet, hat Singapore Airlines nicht, obwohl die Zahl der Gäste sehr überschaubar ist.
Dafür ist die Getränkeauswahl hervorragend, es gibt tolle Schlafräume und fantastische Duschbäder. Die Gäste werden mit Namen angesprochen, die Atmosphäre ist absolut exklusiv.
The Private Room ist vielleicht nicht die beste aller Lounges der Welt, ist aber ganz oben mit dabei.
Im Überblick:
Zugangsvoraussetzungen Lounges Singapore Airlines in Singapur:
Krisflyer Gold Lounge:
Star Alliance Gold-Status mit Ticket für Economy oder Premium Economy mit Singapore Airlines (plus 1 Gast) oder Star Alliance (ohne Gast)
SilverKris Business Class Lounge:
Passagiere der Business-Class von Singapore Airlines (plus 1 Gast)
Passagiere der Business Class der Star Alliance (ohne Gast
mit Star Alliance Gold Status: plus 1 Gast)
PPS Club Status und Solitaire PPS Club Status ( jeweils plus 1 Gast)
SilverKris First Class Lounge:
Passagiere der First Class von Singapore Airlines und Star Alliance (jeweils plus 1 Gast)
Solitaire PPS Club Status (plus 1 Gast)
The Private Room:
ausschließliche Passagiere der First Class und First Class Suites von Singapore Airlines
(ohne Gast)
Der Private Room ist eine der exklusivsten Lounges weltweit - aber selbst hier gibt es ein paar Abstriche.