Tagesausflüge von Johannesburg
3 schöne, günstige Touren auf eigene Faust von Johannesburg
In Südafrika sind Kapstadt, Garden Route und Krüger Nationalpark die großen Schlager.
Johannesburg fristet kein besonderes touristisches Dasein – dabei gibt es sowohl in Johannesburg als auch in seiner Umgebung sehr viel Interessantes und Schönes zu entdecken.
Johannesburg ist Zielflughafen für Touren in den 5 Stunden entfernten Krüger Nationalpark oder auch als Umsteigeflughafen in die Küstenstädte Port Elizabeth, Durban und eben Kapstadt – es bietet sich auf jeden Fall an, ein paar Tage für Johannesburg einzuplanen – vielleicht als verlängerter Stopover.
Während wir in einem anderen Artikel Johannesburg erkunden werden, geht es hier um Tagesausflüge mit dem Auto von Südafrikas größter Stadt. Dazu sind keine teuren Touren nptig, sondern nur ein Mietauto, Führerschein und Unternehmungslust.
Rietvlei Nature Reserve
Südafrikas Hauptstadt Pretoria ist nur 45 Minuten mit dem Auto von Johannesburg entfernt und bietet bis auf ein paar Monumente wie dem Voortrekker Monument eigentlich keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten, für die sich die Anreise lohnt. Auf dem Weg dahin aber liegt ein meist übersehener hübscher Streifen Natur, der zwar bei weitem nicht an die berühmten Nationalparks des Landes heran reicht, aber für ein paar Stunden Abwechslung zum Stadtleben bietet: Rietvlei Nature Reserve. Zwischen den zwei Metropolen kann man hier zumindest für einen Nachmittag Natur atmen.
30km Straßen führen durch das 4000ha große Naturreservat mit einem größeren und einem kleinen See, in dem neben zahlreichen Zebras, Gnus, Straussen, Springböcken und über 300 Vogelarten auch Flusspferde, Schakale, Nashörner, Wasserbüffel, Hyänen, Geparde und einige Giftschlangen leben. Ist man etwa auf Geschäftsreise in Johannesburg und hat keine Zeit für eine touristische Reise, ist das ein schönes Ziel um zumindest eine kleine Idee davon zu bekommen, was Südafrika bietet: wilde Tiere (zumindest innerhalb der Reservate frei lebend) und Natur.
Durch das Reservat kann man mit dem eigenen Auto fahren (Geschwindigkeitsbegrenzung 30km/h) oder auch an einer vom Rservat organisierten zweistündigen Tages- oder Nachttour teilnehmen. Beides lohnt sich – fährt man selbst, sieht man evtl. weniger, aber es ist auch toll, einfach so mit dem eigenen Auto durch diesen Park zu fahren, was für uns exotisch und in Südafrika das Normalste überhaupt ist.
An Wochenenden wird es natürlich etwas belebter, wenn möglich sollte man also wochentags das Reservat besuchen. Es öffnet von 6h bis 18h, wobei die Morgenstunden meist mehr Tiersichtungen versprechen. Rietvlei war meine eigene erste Erfahrung mit Tieren in Afrika – bis heute habe ich fast alle bedeutenden Nationalparks des Landes gesehen, die das kleine Reservat haushoch übertreffen, aber dieses erste Mal bleibt trotzdem in schöner Erinnerung.
Man kann im Park sogar angeln – wobei ich trotz Leidenschaft fürs Angeln zu sehr Schiss vor Schlangen und vor allem den größeren und unberechenbaren Tieren wie Nashörnern und Flusspferden habe, um da ruhig am Wasser zu sitzen. Denn auch wenn wir in einem Reservat sind: die Tiere sind wild.
Außerdem gibt es zwei „Lapas“, das sind kleine Anlagen mit Toiletten, mit Braai-Vorrichtungen zum selbst Grillen und Essen.
Pilanesberg National Park - Der kleine Bruder des Krüger
Will man einen „richtigen“ Nationalpark sehen und hat man einen vollen Tag von ganz früh bis spät frei, dann ist ein Ausflug zum Pilanesberg Nationalpark eine gute Idee. Drei Stunden Fahrt von Johannesburg entfernt liegt der 255km² große Park in einem eingefallenen Vulkan gelegene Nationalpark. Der viertgrößte Nationalpark Südafrikas wurde 1929 zum Reservat erklärt.
Hier kann man mit etwas Glück die „Big 5“ sehen: Löwe, Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard.
Großer Vorteil gegenüber dem riesigen, berühmten Krüger Nationalpark: Pilanesberg ist malariafrei!
200 Kilometer Straßen führen durch den wunderschönen Nationalpark mit seinen verwitterten Vulkanhängen und einem großen und einem kleinen See. Es gibt ferne Blicke von den Hängen in ferne Täler, mit großen Gruppen von Zebras oder Gnus. Die Chance einen Löwen zu Gesicht zu bekommen, ist ebenfalls nicht gering. Und natürlich sieht man höchstwahrscheinlich auch Elefanten und Nashörner – vor beiden heißt es ohne Ausnahmen vorsichtig zu sein. Je ruhiger das Auto in dem Moment fährt, desto besser (außer natürlich bei Flucht! Haha)
Flusspferde kann man an den Wasserstellen beobachte, ich selbst hatte ehrlich gesagt aber hier nie das Glück – obwohl es hier viele davon geben soll. Über 7000 Tiere sollen in Pilanesberg leben – die Wahrscheinlichkeit mit vielen schönen Erinnerungen und tollen Tier-Fotos am Abend zurück in die Stadt zu fahren, ist also ziemlich groß.
Am Südrand von Pilanesberg ist übrigens Sun City – eine Art Mini-Las-Vegas. Lustig zu sehen, wenn auch kein Muss.
Cradle of Humankind
Hat man nur einen Vor- oder Nachmittag und möchte trotzdem was Interessantes außerhalb der Stadt sehen, bietet sich ein Ausflug zum Cradle of Humankind an, das UNSECO Weltkulturerbe ist, in einer Umgebung mit zahlreichen Kalksteinhöhlen. Afrika gilt als Wiege der Menschheit, und am Ort, wo in Ausgrabungen die ältesten Überreste menschlicher Vorfahren gefunden wurden, wurde dieses Museum mit Outdoor-Park errichtet.
Das Areal selbst bedeckt über 45000 Hektar Fläche. Bis zu 3 Millionen Jahre sind die ältesten der Fund alt. Die erste Nachweis einer Feuerstelle wurde hier ebenfalls gefunden, datiert auf 1 Million Jahre. Die Sterkfontein-Höhlen sind Teil des Areals.
In ihnen wurde der über 2,3 Millionen Jahre Schädel eines weiblichen Australopithecus Africanus gefunden, die Mrs. Pled genannt wird – und das ohne sie vorher gefragt haben zu können...
Und Abends? - Ins Montecasino
Was alle Johannesburger natürlich kennen, aber vielleicht nicht jeder Gast: einen netten Abend kann man im Montecasino verbringen, etwa 20 Minuten nördlich des Stadtviertels Sandton.
Europäischer Flair wurde hier künstlich erzeugt, mit italienischen Fassaden, großem Musikbrunnen und zahlreichen Restaurants, Kino und Theater und dazu einer riesigen Shopping Mall. Auf jeden Fall ein sehr unerwarteter Abend am Rande Johannesburgs.
Verwandtes Video: Flug nach Johannesburg, in der First Class der Lufthansa Boeing B747-8
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