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  • Chris von TravelSingFly

Flug mit Drama: ANA The Room

ANA The Room sollte mit der Höhepunkt meiner ungewollt gebuchten Weltreise sein!

Ganz anders als am Persischen Golf spielt in der japanischen Kultur Understatement eine führende Rolle und Eleganz wird nicht nach offensichtlichen Dingen wie Gold und Glitzer bemessen, sondern findet unterschwellig statt.


Bei ANA entfaltet sich dies ganz besonders in der ausnehmend eleganten Business Class „The Room“ in der Boeing B777-300. Kein Bling-Bling, stattdessen der größte Business-Class-Sitz von allen Airlines, mit großer Privatsphäre.


Aber ist es auch die beste Business Class insgesamt? Im Flug von Chicago nach Tokyo-Haneda schauen wir es uns an.



Am Boden – ANA The Room


Erst das Drama:


Der Flug mit ANA von Chicago nach Tokyo sollte das Herzstück einer in vielen Stunden geplanten und über Miles & More gebuchten Reise mit 3 Flügen sein: Montreal-Chicago-Tokyo-Hongkong.

Es startete in Montreal mit einem Zubringer von Air Canada für den 11h50-Flug von Chicago nach Tokyo-Narita. Wäre da nicht eine Tornado-Warnung in Chicago it entsprechend verspätetem Abflug in Montreal gewesen... Als Resultat landete ich in Chicago genau in dem Moment als mein Flieger nach Tokyo ohne mich abhob. Was tun?


ANA Boeing B777
Da hebt Flug NH011 ohne mich nach Tokyo-Narita ab - Was mach ich jetzt?

ANA hat mich automatisch auf den Direktflug mit Cathay Pacific nach Hongkong umgebucht. Der einzige Grund für diese Reise war aber ANA The Room – Cathay kam also nicht in Frage. Es folgten Verhandlungen und viel Verständnis seitens der Air-Canada-Dame am Transfer-Schalter. Dazu bin ich dann noch selbst in die USA „eingereist“, um persönlich mit Leuten von ANA zu sprechen, und dann wieder „auszureisen“ und zurück in den Passagierbereich zu gehen.

Ich wurde schließlich auf den mehrere Stunden späteren ANA-Flug nach Tokyo umgebucht, allerdings nach Tokyo-Haneda. Und deshalb dann auch auf einen anderen Weiterflug, ebenfalls von Haneda. Mit einer unfreiwilligen Nacht am Flughafen (die das Gegenteil von Luxus war)


Massen von Bordkarten als Folge von Umbuchungen und Umbuchungen


ANA Business Class – Gepäckbestimmungen


Das Gepäck hatte ich bereits in Montreal eingecheckt.

ANA erlaubt für die Business Class 2x 32kg Gepäck, sowie in allen Klassen Handgepäck von insgesamt max. 10kg. Auch in der Economy Class ist ANA übrigens großzügig: 2x 23kg Gepäck sind hier erlaubt!



Was passierte mit dem Gepäck bei so vielen Umbuchungen? - Gebucht war NH011 Chicago-Narita, dann wurde das Gepäck auf Cathay direkt nach Hongkong umgebucht. Dann wieder zurück zu ANA, aber nach Haneda. Alles im Hintergrund - und der Koffer kam mit mir in Hongkong an als wäre nichts geschehen.

Die Firma LEVEL8 hat mir Gepäckstücke zum Test zur Verfügung gestellt und ich bin auch ein Jahr später nach heftigem Einsatz noch absolut begeistert. Im Youtube-Report sieht man den Voyageur 28" und den Gibraltar Alumimium-Handkoffer von Level8. Dazu gibt es auch einen Artikel hier auf der Website. Zuschauer meines Kanals können mit dem exklusiven Code "travelsingfly15" jeden Artikel von Level8 mit einer Ermäßigung von 15% erhalten.

Dazu einfach diesen Link klicken: https://bit.ly/3WDsFPm Und beim Bezahlvorgang den Rabattcode "travelsingfly15" eingeben.*



Lounge für ANA Business Class in Chicago: United Polaris Lounge


Nachdem ich meinen eigentlichen Flug verpasst hatte, war dieser Flug nun um zwei Stunden verspätet. Insgesamt lagen 8 Stunden dazwischen. Mein Flug, für den ich in Montreal um 5h früh aufgestanden war, hob um 20h ab...

Chicago Lounge
United Polaris Lounge Chicago: Etwas den Stress abwaschen.... Bereit für die Dusche!

Die Zeit des Wartens wurde mir in Chicago nach dem ganzen heftigen Stress in der United Polaris Lounge versüßt. War für ein Unterschied zu regulären Business-Lounges in den USA! Es gibt sehr schöne Duschen, einen abgeschirmten Ruhebereich, ein gutes Büffet und eine sehr gut bestückte Bar mit zahlreichen Drinks und anständigem Champagner.



ANA The Room - An Bord


ANA The Room - Boarding und erster Eindruck


Boarding war diesmal etwas ganz Besonderes: nicht nur habe ich viele Stunden mit dem Suchen von Verfügbarkeiten und Planen der ganzen Strecke von Kanada bis Hoongkong verbracht, sondern ich habe mir in den Stunden in Chicago diesen Flug nochmal hart erarbeitet. Mein Boarding-Erlebnis war also von der Sorte: „Das hab ich mir jetzt echt verdient“




Der erste Eindruck war wie erwartet: Toll!

Eine große, geräumige Kabine mit vielen geräumigen Suiten – also Sitzen mit verschließbaren Türen. Am Platz lag bereits das Menü für den 13-stündigen Flug bereit, genauso wie Pantoffeln und ein Amenity Kit, das wir uns später noch genauer anschauen. Für später lag bereits eine Sitzauflage bereit, sowie eine Decke und zwei Kissen. Ein feuchtes Tuch wurde gereicht und auch die Bestellungen fürs Abendessen wurden aufgenommen, bevor es zum Start ging.



ANA The Room - Der beste Sitz in Business Class weltweit


Bevor wir über die Genüsse Japanischer Küche sprechen, jetzt alles über den Sitz. Zunächst: Er ist riesig! Inzwischen bin ich die meisten namhaften Airlines geflogen, und dieser Sitz übertrifft alles andere, das ich selbst testen konnte. So hab ich beim Filmen im Flugzeug auch gleich gesagt: Das ist mir Abstand der breiteste Sitz – sogar breiter als bei Singapore Airlines und natürlich breiter als Qatars QSuite. Die QSuite ist auch geräumig, aber ein nicht kleiner Teil ist der Halb-Sitz neben dem Sitz, der eigentlich eine breite Armlehne mit Stauraum darunter ist.


Vergleich Singapore der "Größten": Airlines A350 Langstrecke - ANA The Room - Qatar QSuite


Der Sitz von ANA The Room ist ganze 35 Inch breit, also 89cm!

Sitzfläche zum Vergleich:

Singapore Airlines: 71-77cm (Longhaul A350, A380, B777)

Qatar Airways: 55-57cm (QSuite)

Emirates A380: 47cm

Lufthansa: 51-52cm

Lufthansa First Class (!): 77cm

Die einzigen zwei First Classes der Welt, die einen breiteren Sitz hat als ANAs Business Class The Room, ist Cathay Pacific mit 91cm - und natürlich ANA The Suite, mit 97cm Sitzbreite.

Natürlich sind die Etihad First Class Apartments und Singapore Airlines First Class Suites insgesamt nochmal größer, aber es geht hier um die Sitzfläche selbst.



ANA The Room sind ebenfalls Suiten. Sie haben riesige 24-Zoll 4K UHD-Monitore (zum Vergleich, wem das wie mir nichts sagt: die neue Lufthansa Allegris Business Class wirbt mit „extragroßen“ 18-Zoll-Bildschirmen, Qatars QSuite hat 21,5-Zoll-Monitore), und das Bild ist wirklcih umwerfend: Gestochen scharf. Vor allem bei den Außenkameras kommt das dann voll zur Geltung.

Kopfhörer sind noise-cancelling, wenn die Qualität auch wirklich besser sein könnte. Neben dem Monitor ist ein kleines Schränkchen eingebaut, das allerdings sehr flach ist. Es hält aber gut das Amenity Kit, das Menu und ein, zwei Handys. In der Tür ist innen ein Spiegel zur Selbsteinschätzung eingelassen.

Der Tisch ist ein stilles Highlight: Er ist sehr groß und lässt sich stufenlos bis zum Körper heranfahren oder auch ganz zum Monitor, um während des Essens aufzustehen.

Die Suite lässt sich schließen – mit einer Tür und einem seitlichen Sichtschutz geht sie sehr einfach auf und zu.


Bei den Fenstersitzen sitzt man auf den Sitzen mit der Sitzfläche direkt am Fenster entgegen der Flugrichtung, andernfalls in Flugrichtung. Die Sitze haben je ein bis zwei Fenster.


Die Mittelsitze haben zwischen den Sitzen natürlich noch eine Trennwand, die man hoch und runterfahren kann, je nach Beziehungsstatus oder -wunsch.



ANA The Room – Catering


Bei ANA im Flug Japanisches Essen statt der westlichen Variante zu bestellen, ist für ein No-Brainer. Und es hat sich gelohnt! Nach einem internationalen Amuse Bouche ging es los mit lauter kleinen japanischen Köstlichkeiten, die ich nicht einzeln beschreiben möchte, um den Artikel im Rahmen zu halten. Hier also Fotos und das Menü. Mit der Versicherung, dass jeder einzelnde Stäbchen-Bissen großartig und wirklich besonders schmeckte.




Bei den Getränken sind japanische Airlines natürlcih ebenfalls interessant, denn in der Business Class werde sehr gute Varianten japanischer Getränke ausgeschänkt. Grund genug, um Sake und Shochu eine weitere Chance zu geben! Drei Sorten Sake und zwei Sorten Shochu gab es zur Auswahl. Ich wusste zuvor nicht einmal, dass es auch milchigen Sake gibt... Alle waren in ihrer Art sehr besonders und man schmeckte, dass viel Kunst dahinter steckt. Es bleibt allerdings weiterhin nicht mein Fall (einen wirklich tollen Sake hatte ich dann aber auf dem Weiterflug nach Hongkong)



Es gab aber auch sehr guten Champagner an Bord: Drappier Premier Cru.

Außer einem relativ blassen Chablis habe ich keine Weine probiert. Aber es gab auch interessante Tees an Bord, wobei die Airline-Kreation besonders gut war: Minze, Rose und Jasmin.




ANA The Room – Das Bett


Zum Bett gefahren bestätigte der Sitz nochmal seine gewaltige Stärke: er bleibt auch im Fußbereich sehr breit. Während der zweitgrößte Sitz aller Business Classes, bei Singapore Airlines, einen extrem engen Fußsarg bietet bleibt es bei ANA The Room beeindruckend breit im Beinraum. Der Sitz der größer ist als fast alle First-Class-Sitze weltweit, bietet auf jeden Fall genug Platz zum Schlafen. Im Schulterbereich ist es dazu unfassbar breit und insgesamt bietet der Sitz ausgefahren auch so eine tolle Fläche zum Fläzen.


die beste Business Class
ANA The Room: Die größte Sitzfläche aller Airlines in Business Class

Dazu kommt für den Schlaf eine Sitzauflage (die dann allerdings nicht so breit ist wie der ganze Sitz, sondern eher Körpermaße hat) und die bisher beste Decke meiner Erfahrungen in Business Class. Wie eine leichte Daunendecke fühlte sie sich an. Viel besser als etwa die riesige Hitzestau-Decke bei Qatar Airways, um einen anderen Konkurrenten um die ersten Plätze zu nennen.


ANA The Room Bett im Flieger
ANA The Room - die weiche, leichte Decke und die Futon-Sitzauflage machen den Liegekomfort perfekt.


ANA The Room – Entertainment


Das Entertainment ist großartig was die Qualität des riesigen Bildschirms angeht: gestochen scharf und farbenprächtig, entfaltet er seine ganze Wucht gerade bei den Außenkameras. Es ist fast so, als würde man selbst im Cockpit sitzen. Toll auch die hervorragende Flighshow! Gleichzeitig gibt es beim Entertainment die größten Schwachpunkte: Die Auswahl an Filmen und Serien ist zwar etwa im Vergleich mit europäischen Airlines gut, steht aber deutlich hinter der weltbesten Konkurrenz. Genauso sind auch die Kopfhörer von nicht sehr guter Qualität. Schade, wenn alles andere so toll ist!


ANA The Room - Highlights: der riesige Monitor und die Außenkamera


ANA The Room – Amenity Kit und Pyjama


Das Amenity Kit war ein Täschchen mit Branding von Ettinger. Der Inhalt war eher mittelmäßig. Allerdings gab es in der Galley ein Körbchen mit weiteren Dingen für den Flug: Schlafmaske, feuchtes Tuch, Rasierer, Zahnputzzeug, Gesichtscreme, Handcreme, Ohrstöpsel, Kamm. Leider alles in Plastik verpackt. Japan ist Plastik-Land und der größte Plastik-Produzent und -Verbraucher nach den USA - selbst einzelne Äpfel werden im Supermarkt extra in Plastik-Schutz verpackt, um kondensierendes Wasser zu vermeiden.

ANA gibt in Business Class auch Pyjamas und Cardigans aus – allerdings nur als Leihgabe während des Fluges. Was erst etwas sonderbar klingt, aber vielleicht doch sinnvoll ist. Mein Pyjama wirkte außerdem nicht wie 1000mal gewaschen, sondern wie neu. Und es ist doch viel besser als sich 12 Stunden durch die eigene Kleidung zu schwitzen....




ANA The Room – Waschräume


Die Waschräume sind auf den ersten Blick relativ unspektakulär und wurden durchgängig sauber gehalten. Eine Besonderheit hier sind aber die Japanichen Toiletten mit eingelassenem Bidet. Und noch eine Besonderheit: Extra-Hygiene! Es gibt ein ausklappbares Trittbrett, auf das man steigen kann und so den Urintröpfchen anderer Passagiere entkommt...



die beste Flugzeug-Toilette
ANA The Room Business Class Toilette: Ein Trittbrett hält die Füße sauber


ANA The Room – Service


Die Besatzung war zauberhaft. Nicht aufdringlich, in der japanischen Art zurückhaltend. Aber auf den kleinsten Wink war sofort jemand da und hat sehr charmant und mit Freude geholfen oder das nächste Getränk oder noch einen Snack gebracht. Rundum eine wirklich angenehme Erfahrung.




ANA The Room – Fazit


Ohne weitere Umschweife: Es war ein großartiger Flug! Gut, wenn man durchgehend Serien schauen möchte oder wem wichtig ist, wie das auch sonst allerorts erhältliche Steak hier gebraten ist, ist es evtl. die falsche Airline. Alle anderen erwartet ein Flugerlebnis der Extraklasse mit einem sagenhaften Sitz, hervorragenden Speisen und besonderen Getränken, die nicht auf der Karte des Japaners um die Ecke stehen.


Was auf diesem Flug auch noch ein Highlight war, hing nicht mit ANA zusammen, sondern mit der Flugroute: Wir starteten bei beginnender Dunkelheit – ich hatte einen Tagflug gebucht, um was zu sehen, aber nun war es eben doch ein Nachtflug. Aber doch nicht ganz: im Verlauf wurde es draußen bald wieder heller, was daran lag, dass wir Richtung Norden flogen, wo bereits die sommerliche Polarsonne schien. Er war also ein Flug mit sehr sehr langem, wunderschönem Abendrot. Und noch eine Premiere für mich: erstmals ging es über die Datumsgrenze. Obwohl wir mit der Zeit flogen kamen wir also am späten Abend des nächsten Tages an.



ANA The Room - Der Versuch unbeeeindruckt zu schauen...



* für den Verkauf eines Gepäckstückes erhält TravelSingFly eine kleine Provision. Allerdings werde ich hier nie Dinge präsentieren, von denen ich nicht 100% überzeugt bin!

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