- Chris von TravelSingFly
Etihad First Class Apartments - Fast wäre es die beste First Class der Welt
Die maximal luxuriöse First Class von Etihad, ihre Faszination und ihre überraschenden Mängel
Meine Güte, was für eine fantastische First Class in einem fantastischen Flugzeug!
FAST!
Die Etihad First Class Apartments machen ein Häkchen an fast jede Box: Sie befinden sich im (subjektiv) tollsten Flugzeug der Welt, dem Airbus A380, sie bieten pro Platz einen Sessel, ein extra Bett und ein Vanity-Kabinett, es gibt eine Dusche an Bord und eine Lounge. Und doch bleiben unglaublicherweise Wünsche offen. Welche das sind, erfährst Du im Verlauf dieses Flugberichts.
Vor dem Flug
ETIHAD FIRST CLASS – Chauffeur zum Flughafen, aber nicht für alle!
Für Tickets in der First Class, die keine Meilentickets sind, bietet Etihad zumindest in Abu Dhabi noch einen Limousinen-Service an. Früher war dieser Service auch in Paris, London und Sydney verfügbar, jetzt ist er auf Abu Dhabi beschränkt.
CHECK-IN: Nicht zu viel Gepäck!
Etihad First Class erlaubt nur die für Asien typischen 50kg als Aufgabegepäck, während bei den Europäern (aber in Asien etwa auch bei Cathay Pacific) in der First Class 3x 32kg erlaubt wären.
Der Check-In geht wie bei den meisten Airlines sehr einfach online am PC und per App - und am Flughafen gibt es einen separaten Check-In.
LOUNGE: Etihad First Class Lounge
Mein Flug startete im September 2023 noch vom alten Terminal, das ab November 2023 sukzessive vom riesigen neuen Terminal abgelöst wird. Daher nur ein paar Sätze hierzu:
Etihad ist keine riesige Airline wie Emirates oder Qatar Airways, entsprechend kleiner war die First Class Lounge, die zu 50% aus einem A-la-Carte-Restaurant bestand.
Die Ausstattung ist insgesamt hervorragend, wenn auch nicht das Beste, was ich je gesehen habe. Beim Essen gibt es kein Büffet, aber eine tolle Speisekarte und hervorragend zubereitete und präsentierte Gerichte, man sollte nur wissen, dass in den frühen Morgenstunden auf Frühstück umgeschaltet wird und die Küche kurzzeitig zu ist.
Die Bar bot ebenfalls einige exklusive Tropfen, aber bei den Weinen könnte der Anspruch wirklich höher sein – und ich habe keine Ahnung, warum kein einziger anderer Youtuber das sagt - oder merkt. Zur Konkurrenz in Dubai und Doha liegen hier Welten. Der Chapagner ist derselbe wie im später Flieger und gut, doch nicht spektakulär, zudem wird nicht auf Frische geachtet. Ich bekam etwa die Neige aus einer Flasche, die wohl schon einige Stunden offen war. Alles First-Class-Probleme, klar – aber es ist eben auch eine First-Class-Lounge und dem Zutritt gehen schließlich hohe Ausgaben voraus.
In einem Zigarren-Zimmer können Raucher zwei Zigarren wählen, ein buntes Spielzimmer ist für Kinder reserviert, zwei private VIP-Räume kann man gegen Aufpreis mieten, und es gibt einen Ruheraum.
Richtige kleine Schlafzimmer oder Tagesbetten gibt es nicht – was dem großen eigenen Anspruch nicht angemessen ist – aber da ist man gleichauf mit Emirates in Dubai, die das ebenfalls nicht bieten. Besonders ist aber der kleine Fitnessraum mit ein paar Geräten, der laut Auskunft der Rezeption aber natürlich nahezu nie genutzt wird - ich habe mit meinem Besuch also die Monats-Auslastung um etwa 100% angehoben...
Die Duschen waren ganz hübsch und natürlich aus Marmor, bei der Qualität der Produkte hier hätte man sich aber etwas anstrengen können. Qatar Airways stellt in seinen Lounges Produkte von Diptyque, Singapore Airlines von Penhaligons und Lufthansa immer von Occitane zur Verfügung.
Mit der Eröffnung des neuen, riesigen Terminals geht auch eine neue First Class Lounge an den Start. Vieles wird dann bestimmt anders – und hoffentlich nicht nur größer, länger, weiter.
DER FLUG: Etihad First Class Apartments von Abu Dhabi nach London
Während vor der Krise Paris, London und Sydney bedient wurden, fliegt Etihad den Airbus A380 und damit die exklusiven First Class Apartments aktuell nur zwischen Abu Dhabi und London. Es geht von Abu Dhabi über den Persischen Golf, den Irak, die Türkei, das schwarze Meer, den Balkan, Ost- und Mitteleuropa nach London.
Boarding & Erster Eindruck - Etihad First Class Apartments
Geboardet wird in Abu Dhabi und auch London über die typischen Sonder-Fluggastbrücken - also bei der First und Business Class direkt ins Oberdeck - die Chance, die Treppe hinaufzusteigen, bleibt also verwehrt..... (an Bord ist die Treppe ja dann immer mit einer Kordel "verschlossen")
Natürlich war das Personal direkt beim Boarden schon sehr aufmerksam, und ich wurde zum Platz geleitet. Was sofort auffällt: die Kabine ist einfach wunderschön!!!
Was dann auf den zweiten Blick auffällt: Die einzelnen Suiten sind maximal verschieden voneinander! Oh la la!
KABINE - Etihad First Class Apartments
Die Kabine der Etihad A380 First Class ist spektakulär und elegant, in silbernen, goldenen und Wüstensandtönen. Es gibt nur einen Gang, von dem aus es links und rechts durch separate, etwa 1,7m hohe Türen in die Apartments geht.
Der Etihad Airbus A380 hat 9 First Class Apartments sowie die Residence, über die Du ein paar Worte am Schluss des nächsten Absatzes lesen kannst. Ganz vorne an der Treppe zum Hauptdeck befindet sich dann noch ein Waschraum und ein Duschraum, beide mit Toilette. Hinter der Galley gibt es zudem eine Lounge - allerdings nicht ein sozialer, lustiger Treffpunkt mit Bar und Bartender wie im A380 von Emirates oder (meist etwas weniger lustig) Qatar Airways, sondern mit Getränken zur Selbstbedienung und mit einer auf sonderbare Weise traurigen Atmosphäre. Keine Wunder, dass hier kaum jemand seinen Fuß setzt.
SITZ - Etihad First Class Apartments
Die First Class Apartments sind beeindruckend, wenn es auch leider zu große Unterschiede zwischen den einzelnen, gleich teuren Apartments gibt.
Zunächst die vielen Vorteile:
Alle Apartments haben einen großen, bequemen Ledersessel von Poltrona Frau mit hübschem bunten Kissen in Etihad-Farben gegenüber einem schönen Monitor und einem Ottomanen, der auf Knopfdruck zum 2m langen Bett wird. Daneben gibt es zunächst eine unscheinbare, aber sehr praktische gekühlte und mit Softdrinks bestückte Bar. Ein weiteres Highlight ist das schöne Vanity-Kabinett, in dem man sich von allen Seiten in diversen Spiegeln bewundern kann. Dazu gibt es noch einen schmalen Kleiderschrank an der Tür, die das Apartment verschließt (allerdings kann man durch Löcher durch die Tür schauen). Außerdem gibt es sehr viel Stauraum: unter dem Bett, neben dem Sitz und unter dem Vanity-Kabinett. Alles also sehr großzügig und mit den Singapore Airlines First Class Suites ganz klar die beste First-Class-Kabine der Welt.
Was aber gleich zu Anfang auffällt und dann irritiert: die Apartments sind sehr unterschiedlich - und das nicht unbedingt auf die beste Art. Gut, dass man bei Buchung den Sitz reservieren kann. Um es gleich vorweg zu nehmen: mit weitem Abstand die besten Sitze sind 3A, 3K, 4A und 4K. Sie haben alle Vorzüge auf einmal, die Sitze sind am Fenster und es gibt gleich drei Fenster pro Apartment. Außerdem kann man zwischen 3A/ 4A und 3K/ 4K eine Trennwand herabfahren, was sie für Paare ideal macht. Lustigerweise gehen die Wände nur zu weniger als der Hälfte der runter, so dass beim Liegen auf jeden Fall die Unterkörper strikt voneineander getrennt sind. Zufall? -
Alle anderen 5 Apartments haben die Sessel am Gang. Am schlechtesten ist dabei Reihe 5, denn 5C und 5H haben nicht nur den Sitz am Gang, weit weg vom Fenster, sondern es gibt auch nur 1 Fenster in dieser Reihe, was das Apartment relativ dunkel macht. Nur gut für Leute, die nicht rausschauen und dafür schlafen wollen. Etwas weniger schlimm sind 2C, 2H und 1H: hier gibt es immerhin 2 Fenster pro Apartment.
Der Platz der Apartments ist in jedem Fall - selbst in Reihe 5 - herausragend und lässt selbsternannte Champions wie Emirates, Qatar und Swiss zumindest in diesem Aspekt ziemlich alt aussehen.
Ausflug Etihad Residence:
Die Residence ist eine eigene Klasse nochmal oberhalb der First Class darstellt und, da sie auf meinem Flug nicht besetzt war, konnte ich sie zumindest kurz anschauen, allerdings ohne Fotos zu machen. Sie besteht aus einem Doppelsitz mit Blick auf einen TV-Monitor und ein eigenes kleines "Schlafzimmer" mit schmalem Doppelbett (ich habe es auf etwas unter 140cm Breite geschätzt) mit Tür. Die Residence hat außerdem eine ganz eigene Dusche. Während sie früher für sagenhafte 20000€ buchbar war, kann man sie nun zu vergleichsweise "günstigen" ca. 2500€ buchen, allerdings zusätzlich zum First-Class-Ticket. Man ist damit etwa bei einem Drittel des ursprünglichen Preis - allerdings gibt es zum Beispiel den eigenen Butlerservice nicht mehr, der früher nur für die Residence zuständig war.
CATERING - Etihad First Class Apartments
Die Kabine und der Sitz sind sagenhaft - und nun geht's ans Kulinarische. Und hier zunächst das Essen, bevor wir zum großen Schwachpunkt dieser First Class kommen, den Getränken.
Das Menü umfasst Kaviar-Service, 4 Vorspeisen, 5 Hauptgerichte, 4 Desserts, sowie auf diesem Flug auch Frühstück. Ene Besonderheit ist daneben LOUNGE & GRILL, bei dem man sich Hauptgericht und Beilagen individuell zusammenstellen kann:
Das Essen selbst war sehr gut und ich habe natürlich soviel wie möglich für den Report probiert. Los ging es mit einem kleinen extra Snack vor Abflug, da es mit zwei Stunden Verspätung losging - was in First Class und ohne Anschlussflug eher eine gute Nachricht ist.
Kaviar-Service ist Bestandteil fast aller First-Class-Flüge auf der längeren Strecke: Natürlich gehört er auch bei Etihad dazu. 30 Gramm Ossietra-Kaviar werden mit Blinis und den üblichen Condiments gereicht. Alles mit viel Charme und Professionalität.
Alle Golf-Airlines bieten Arabische Mezze, was in First Class fast wie ein kleines Buffet ist und da ist Etihad keine Ausnahme. Eine andere erinnerungswürdige Vorspeise war eine Burrata mit gelben und roten Tomaten und wunderbarem alten Balsamico, gefangen in kleinen kaviarähnlichen Gelee-Perlen.
Bei 5 Hauptgerichten zur Auwahl auf diesem 7-Stunden-Flug habe ich nur 2 für den Kanal geschafft:
das Rindersteak war wunderbar gebraten, kross außen und Medium innen.
Als weiteren Hauptgang hatte ich Lammkeule - und zwar war gleich eine ganze kleine Keule auf dem Teller, ebenfalls geschmacklich wie in der Textur hervorragend.
Schließlich kamen Käse und Desserts: Der Käseteller war etwas übersichtlich, aber mit einer guten Auswahl (nicht vergleichbar mit Qatar, Lufthansa oder Emirates), beim Dessert hatte ich Schokoladenfondant - sehr schön angerichtet und sagenhaft lecker.
Jetzt aber zu den Getränken, und das ganz unabhängig, denn hier gab es leider Abstriche, die für eine First Class meiner Meinung nach zu stark sind, und das vor allem, was die Getränke angeht. Umso mehr fand ich es überraschend, da es keinem anderen Youtuber zuvor aufgefallen zu sein scheint: die Drinkliste ist einer ansonsten herausragenden First Class einfach nicht ebenbürtig.
Der Champagner war in Ordnung, aber nicht annähernd in der Klasse, die man auf einem der teuersten Flugzeugsitze der Welt erwartet: Sténopé 2009, ein Jahrgangschampagner von Devaux&Chapoutier und ein Rosé-Champagner-Cuvée von Duval-Leroy. Fast ärgerlich allerdings fand ich die Weinliste selbst, die vielleicht nahe an der Lufthansa First Class ist, aber bei weitem nicht an das heran reichte, was bei Singapore Airlines, Cathay Pacific, Qatar Airways geboten wird - und Welten entfernt von der Emirates First Class, die bekanntermaßen die beste Weinliste aller Airlines bietet.
Die Weine schmeckten allesamt sehr, sehr gut, wenn man es mit einem besseren, zu Hause gekauften Wein vergleicht – aber um ehrlich zu sein und so doof es klingt: in First Class ist das einfach nicht genug. Da müssen es eigentlich andere Kaliber sein, als was ich mir für einen schönen Feiertag selber kaufen würde. Ich meine nicht 500€-Flaschen wie bei Emirates, aber Weine, die man sich sonst wirklich selten leistet, die die arabische und asiatische Konkurrenz aber im Angebot hat.
Dazu kommt, dass auch das Personal an Bord zwar sehr gut ausgebildet ist, das allerdings nicht auf die Lounge ausgeweitet werden kann: mir wurde Champagner (derselbe Sténopé 2009 wie an Bord) aus einer Flasche eingeschenkt, der zuvor ganz klar mehrere Stunden bereits offen und damit fast ganz ohne Mousseux war. Danach wurde mir ein Rotwein als besonders guter Shiraz angeboten, der sich als sehr normaler Shiraz herausstellte, den ich im sehr normalen Supermarkt daheim kaufen kann. Sowas ist einfach nicht in Ordnung bei mehreren tausend Euro Ticketpreis.
SERVICE - Etihad First Class Apartments
Der First-Class-Service an Bord von Etihad A380 war wirklich First Class. 2,5 Crew-Mitglieder waren für die 5 der maximal 10 möglichen Passagiere zuständig (0,5 mehr als zwei, weil ein Mitglied auch in der Business Class im Einsatz war). Entsprechend aufmerksam und persönlich war der Service. Zu einem anregenden Gespräch außerhalb des Service selbst, wie etwa bei dem höchst geschulten Personal bei Singapore Airlines, kam es zwar nicht - aber alles lief ganz hervorragend ab und ich wurde sehr individuell behandelt. Auch dass ich zwischen Apartments wechselte, weil ich für meinen Youtube-Kanal noch ein Sport-Video (knapp an der Satire entlang) aufnehmen wollte, wurde mit einem Lächeln und ohne weitere Probleme notiert.
AMENITY KIT & PYJAMA - Etihad First Class Apartments
Etihads Partner bei Bad- und Parfum-Produkten ist Acqua di Parma. So ist auch das Etihad First Class Amenity Kit ein Täschchen aus gelbem Kunstleder und von Aqua di Parma gebrandet.
Es enthält: Zahnputzzeug, Lotion, Lippencreme und Eau de Cologne von Acqua di Parma, Desinfektionsgel und -tuch, Socken und eine Schlafmaske. Ein hübsches Amenity Kit!
Nur die Plastik-Zahnbürste kann man leider nach einem Mal schon wegschmeißen, so schlecht ist die Qualität.
Spätestens in First Class gibt es auf längeren Flügen einen Pyjama (Ausnahmen mit Pyjama sogar in Business Class sing u. a. Qatar Airways und Air India) Die Etihad First Class bietet also noch etwas: eine Tasche mit weichen Pantoffeln, die leider streng nach Plastik rochen, und einem sehr, sehr schönen Pyjama, den Etihad als Lounge Wear bezeichnet, und der sich wirklich auch dafür eignet, nicht nur beim Schlafen getragen zu werden. Er ist atmungsaktiv, weich und sehr leicht - und schick.
WASCHRÄUME - Etihad First Class Shower
Der Etihad Airbus A380 bietet für die First Class ganz vorne rechts neben der Treppe ins Hauptdeck einen Waschraum mit Toilette und separat dazu einen Waschraum mit Toilette und Dusche. Auf der linken Seite befindet sich auf derselben Fläche die private Dusche und das "Schlafzimmer" der Residence. Ein kurzer Vergleich zu Emirates, der einzige Airline, die sonst noch eine Dusche an Bord bietet: Emirates hat stattdessen vorne zwei große Duschräume ("Shower Spas") - links etwas größer als rechts, aber rechts immer noch so groß wie bei Etihad beide Waschräume zusammen.
Dafür ist die Dusche selbst bei Etihad etwas größer. Und bei allen Worten: Kaum etwas ist so cool, wie auf 12km Höhe zu duschen - und danach total erfrischt am Zielort anzukommen oder ins frisch bereitete Bett am Himmel zu steigen. Sowohl der reguläre Waschraum als auch der Duschraum sind übrigens üppig mit Produkten von Acqua di Parma bestückt.
ENTERTAINMENT - Etihad First Class Apartments
Etihad nennt sein Entertainment an Bord E-Box. Ich selbst hab bei diesem Flug auf dem gestochen scharfen TV nur die Live-Cam geschaut – aber die E-Box gehört mit einer Auswahl aus über 1000 Filmen, TV-Serien und Musik-Alben zu den ganz großen, wenn auch nicht zu den größten Unterhaltungsprogrammen in der Luft.
Der Klang kommt dabei in der First Class durch ziemlich gute Noise-Cancelling Kopfhörer. Die Flight-Show ist dagegen wie auch im A380 von Emirates und Qatar leider etwas antiquiert. Das macht aber die Kamera nach draußen mehr als wett!
DAS BETT - Etihad First Class Apartments
Auf Knopfdruck klappt der Ottomane - eine Bank gegenüber dem Sessel - zu einem 2 Meter langen Bett aus. Dann kommt der Turn-Down-Service: es gibt eine angenehme Matratzenauflage, eine richtige, bezogene Bettdecke - leicht und kuschelig - und Kopfkissen. In einigen Reports wird bemängelt, das Bett sei hart. Das konnte ich nicht sagen - ich fand es genau richtig. Aber da teilen sich ja auch im Matratzengeschäft die Geister.
Wenn man liegt, kann man den TV-Monitor um 90 Grad drehen und damit direkt vom Bett aus fernsehen - mit Blick auf TV und auch auf die Fenster.
(während im Bett der sagenhaften Singapore Airlines First Class Suites der Kopf am Fenster ist und man damit nur entweder TV oder Ausblick genießen kann)
PREIS & BUCHUNGSTRICK - Etihad First Class Apartments
Ein Flug in der Etihad First Class ist natürlich nicht billig, und bei Flügen im Airbus A380 wird es oft nochmal einen Tick teurer, denn nur hier gibt es ja die First Class Apartments mit dem extra Platz und mit Dusche an Bord. Der Flug von Abu Dhabi nach London kostet regelmäßig ca. 3700€, in der Hauptsaison 7000€. Mit Meilen ist die Buchung fast noch schwerer: unglaubliche 425000 Meilen ruft Etihad Guest Flüge in den First Class Apartments von Abu Dhabi nach London auf, während die reguläre First Class in den B787 Dreamliners ab 140000 Meilen zu haben ist, was immer noch sehr viel ist. Dazu kommen bei Abflug ab London lächerlich hohe Gebühren noch oben drauf. Etihad Guest ist Partner von Amex. Man kann also auch für sagenhafte ca. 532000 Amex-Punkte den Flug buchen - die für die meisten doch in weiter Entfernung stehen dürfte und vor allem viel sinnvoller einzusetzen wären.
Es gibt aber einen Trick, in die Etihad First Class Apartments viel günstiger zu kommen - und ganz ohne Kreditkarten-Punkte: Air Canadas Meilenprogramm Aeroplan ist Partner von Etihad Guest. Hier kann man in Aktionen regelmäßig relativ günstig Meilen kaufen - ganz ohne zu fliegen! Die Meilen kann man dann auch für Flüge mit Etihad einlösen. Und hier ist die First Class von Etihad sehr günstig bepreist: 65000 Meilen!!! Ich habe in einer Aeroplan-Aktion 850 Euro für die benötigten 65000 Meilen bezahlt, dazu kamen noch 120 Euro für Steuern und Gebühren. Der ganze Flug hat damit unter 1000€ statt der regulären 3500-7000 Euro. Und hier noch ein Trick im Trick : Es gab über Aeroplan zunächste keine Verfügbarkeiten von London nach Abu Dhabi - und auch nicht von Abu Dhabi nach London. Ich probiere in solchen Fällen immer etwas heraum. Und siehe da: der erst nicht verfügbare Flug von Abu Dhabi war plötzlich verfügbar, wenn man von Muscat aus startet und erst dann in First weiter nach London fliegt. Zusätzlich gingen auch die Gebühren noch weiter runter.
Genereller Tip zum Meilenkauf: Man sollte auf jeden Fall immer erst schauen, wann es Verfügbarkeiten gibt, bevor man Meilen kauft - nur dann weiß man, ob man die Meilen auch tatsächlich günstig einsetzen kann und sie damit ihre volle Kraft entfalten.
FAZIT: Wie War's?
Die Etihad First Class Apartments könnten die beste First Class der Welt sein - und deshalb ist es fast tragisch, dass sie es irgendwie dann doch nicht sind: Das Angebot an höchstwertigen Weinen fehlt, und das muss meiner Meinung Teil einer First Class sein. Die Expertise scheint hier einfach zu fehlen, denn ein paar Euro mehr könnte und würde man bestimmt investieren. Oder fällt es zu wenigen Passagieren auf? Selbst wenn das so wäre, ist es kein Grund für das fehlende Angebot.
Die Bord-Lounge zwischen First und Business Class ist ein echter Designfehler. Weglassen wäre besser gewesen.
Dennoch: ein Flug in dieser Sonderklasse ist ein absolutes Erlebnis. Der Service war hervorragend, es gibt eine Dusche wie sonst nur bei Emirates und immerhin das Speisenangebot war sehr gut. Beeindruckend ist aber das Design dieser First Class - richtig schön ist es aber nur, wenn man auf den Sitzen 3A, 3K, 4A oder 4K sitzt. in der 5. Reihe wird es mit nur 1 Fenster und dabei Sitz am Ganz zu dunkel und der neidische Blick auf die Reihen 3 und 4 ist selbst in der besten Klasse hier vorprogrammiert.
