Bellagio Las Vegas - Der Massen-Palast
Eines der Hotel, in dem viele mal absteigen möchten. Und doch bleiben gemischte Gefühle...
Las Vegas!
Nur der Name bringt so viele Assoziationen hoch: Die Stadt der Lichter mitten in Wüste ist Heimat zahlreicher Hotels der Superlative: Vor zwanzig Jahren waren das Cesar's Palace, das Mirage, der Stratosphere Tower und das Wynn die ganz berühmten Häuser. Inzwischen kamen neue hinzu, wie etwas das Venetian - und das Bellagio, mit den größten Wasserspielen der Welt, bis Dubai mit den Dubai Fountains natürlich wie immer die größten haben musste.
Das Bellagio ist als Drehort von "Ocean's Eleven" und "Ocean's Twelve"und natürlich durch seine Fontänen weltberühmt geworden. Innen geht der Luxus weiter: durch eine überdimensionale Drehtür gelangt man zur Rezeption des riesigen Hotels mit über 30 Etagen, darüber eine Installation aus über 2000 großen, bunten Glasblumen namens "Fiori di Como" des US-Künstlers Dale Chihuly. Mit einem Gewicht von 20 Tonnen hängen sie auf 190qm von der Decke.
Bellagio Las Vegas - Check-In
Bevor wir über die Abteilungen des Luxushotels sprechen, checken wir erst einmal ein. Und so schön das Gebäude selbst ist: Massenabfertigung ist leider auch hier das Urteil über die Touristen, die hier einchecken. Man steht in einer Riesen-Schlange für eines der 3933 Zimmer des Hotels an. Luxus sieht anders aus - bei so viel Platz fürs Glücksspiel hätte dem Bellagio hier schon was einfallen können. Ich selber bin gut 40 Minuten in einer Schlange von zahllosen Menschen gestanden, die alle für viel Geld hier eincheckten.
Bellagio - Conservatory & Botanical Garden
Ist man nicht alleine, kann zumindest der Rest der Reisegruppe direkt neben der Rezeption den wirklich beeindruckend kitschig-schönen Wintergarten des Hotels bewundern, der etwas übertrieben "Conservatory and Botanical Gardens" genannt wird. Er bezaubert aber mit tropischen Pflanzen, viel Wasser und und viel plakativer Fantasie und künstlichen Tieren.
Bellagio Las Vegas - Das Zimmer
Es gibt natürlich eine ganze Reihe verschiedener Zimmerkategorien vom Zimmer ohne Blick bis hin zur Chariman Suite mit 370qm, mehreren offenen Kaminen, Indoor-Garten, Brunnen und 3 separaten Entourage-Suiten für das eigene Personal. Wir verwenden das Geld lieber für Urlaub der nächsten 5 Jahre und checken hier in einer mittleren Zimmer-Kategorie ein: Ein King Room im Spa Tower mit Fountain View.
Ins Zimmer des Spa Towers gelangt man über die langen Marmorgänge und Lifts des Hotels. Der Weg bis dahin ist öffentlich und voller Menschen, wie in einem Bahnhof aus Marmor.
Das Zimmer selbst ist hübsch eingerichtet und auf jeden Fall auf dem Niveau eines internationalen 5-Sterne-Hauses.
Das Zimmer ist groß, das Bad ist opulent aus Marmor mit großer Badewanne und großer Dusche, es gibt eine große Bar und natürlich einen großen TV. Das gewisse Extra, das berühmte Luxushotels oft jenseits der 5 Sterne haben, ist mir nicht aufgefallen, außer dass der Stoff des Ottomanen am Bettende bereits eingerissen war (ein Anti-Extra sozusagen).
Der Blick aus dem Zimmer auf die Fontäne und das gegenüber liegende Paris Las Vegas Hotel ist dagegen tatsächlich einen Aufpreis wert - Vor allem nachts, wenn der riesige Parkplatz in der Dunkelheit verschwindet und die Lichter des Las Vegas Strip glitzern und die Fontäne ihre ganze Pracht entfaltet.
Bellagio Las Vegas - Der Pool
Das Bellagio Las Vegas wartet gleich mit mehreren Pool auf seine Gäste. Die Pools selber sind traumhaft schön, ganz nach dem Thema mediterraner Opulenz, mit Brunnen und Fontänen inmitten eines mediterranen Gartens. Was die Prospekte und Werbefotos nicht zeigen: bei knapp 4000 Zimmern belagern natürlich entsprechende Massen die Pools.
Man könnte natürlich eine ruhige Ecke suchen - aber selbst auch den tausenden Quadratmetern Gartenanlage wird man keine ruhige Ecke finden. Stattdessen schreiende Massen von Menschen mit riesigen Softdrink-Bechern allüberall. Luxus?
Ach ja, es gibt einen kleinen abgegrenzten Bereich - aber auch hier alles überfüllt, und auch hier hört man den Jahrmarktlärm.
Bellagio Las Vegas - Restaurants
Dieser Abschnitt fällt kurz aus.
Angesichts der Poolerfahrung habe ich persönlich auf die Restaurant-Erfahrung verzichtet. Natürlich kann man im Bellagio aus einer Vielzahl von Restaurants wählen, weit über 10 Lokale werben um Essenskundschaft. Legendär ist Las Vegas für seine Büffets. Aber auch wenn im Bellagio das Restaurantbüffet des hochwertig und riesig ist: für 80 USD plus Steuern und Trinkgeld, also über 100€ pro Person, wollte ich nicht das Risiko eingehen, zwischen maximal lauten Massen einfach nur maximal viel in mich hinein zu stopfen.
Früher war es in Las Vegas so: Die Hotels lockten mit beeindruckenden Büffet zu unglaublich günstigen Preisen, in der Erwartung, dass die Kundschaft, davor und danach ihr Geld im eigenen Casino ausgibt. Heute ist es anders: die Preise für die Büffets sind zumindest am Strip sehr hoch. Oft wird höherpreisiges Seafood angeboten wie etwa Snowcrab-Beine, dazu das Übliche wie Garnelen, Lachs, Roastbeef und Lammfleisch am Stück, etc etc. Wenn aber alles bei extrem sichtbarer Massenabfertigung bleibt, habe ich keine Lust, viel Geld auszugeben, auch wenn der Boden unter dem Sitz aus Marmor ist.
Man kommt kulinarisch aber durchaus auf seine Kosten, und das auch sehr exklusiv und ohne Massen - wenn man tief in die Taschen greift: Das Hotel bietet mehrere hochpreisige Restaurants, darunter sogar Sterneküche. Im Restaurant Picasso hängen sogar Originale des französischen Künstlers. Im Bellagio kochen einige der besten Chefs der USA.
Bellagio Las Vegas - Öffentliche Bereiche und Casino
Das Bellagio ist ein riesiger Hotelkomplex. Die Spielfläche des Casinos beträgt unglaubliche 14500qm! Sehr hoch spielenden Casinobesuchern steht hier übrigens ein separates Privat-Casino zur Verfügung. Allein der Weg von der Straße durch den Seitentrakt zum Haupthaus mit seinen hohen Decken, Kristallleuchtern und dem omnipräsenten Marmor ist nicht nur für ein Hotel in den USA beeindruckend schön. Die öffentlichen Bereiche sind alle edel ausgestattet, aber die Massen von Menschen bringen einfach keine Atmosphäre. Geht man spät nachts (also früh morgens) durch das Hotel, sieht man aber seine Schönheit.
Fazit
Viele sind begeistert von ihrem Aufenthalt im Bellagio Las Vegas. Ich selber war es nur bedingt. Man muss auf Massenabfertigung auf Marmorboden gefasst sein. - oder enorm viel ausgeben für eine der höchsten Suiten-Kategorien jenseits der 1000€/ Nacht, die dann einen eigenen Check-In bieten. Die regulären Zimmer sind natürlich schön, machen aber nur mit Blick auf den Strip und die Wasserspiele wirklich Sinn. Ruhe am Pool wird man hier nicht bekommen, genausowenig wie eine exklusive Atmosphäre beim Büffet, auch wenn die verwendeten Materialien wie auch die Essenszutaten hochwertig sind. Mit sehr viel extra Geld erhält man aber Exklusivität: etwa beim Besuch eines der Sterne-Restaurants des Hotels - ob man genau das als Erinnerung an Las Vegas möchte, ist wiederum eine individuelle Entscheidung.
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